Deponienotstand vermeiden – Altdeponien nutzen

Als Folge des endgültigen Verbots der Ablagerung nicht vorbehandelter Abfälle im Jahr 2005 wurden zahlreiche existierende Deponiestandorte vorzeitig geschlossen. Viele der Deponien kamen dadurch früher als ursprünglich geplant in die Stilllegungsphase, ohne dass das Verfüllvolumen ausgenutzt worden war. Diese Altdeponien können mit neuen Kooperationskonzepten in Form einer Deponieerweiterung nach dem Modell „Neu auf Alt“ möglicherweise wiederbelebt werden.

Neue Deponieprojekte: Kooperationsmöglichkeiten prüfen

In der Regel reichen die in einem Landkreis anfallenden zu deponierenden mineralischen Abfälle nicht aus, um einen neuen Deponiestandort oder Deponieabschnitt wirtschaftlich zu errichten. Ein Grund dafür ist, dass besonders die Abfallmengen aus Bauaktivitäten hohen Schwankungen unterliegen. Rechtliche oder technische Änderungen, die Wirtschaftsentwicklung über die gesamte Verfüllzeit, Anforderungen an Stilllegung und Nachsorge über Jahrzehnte hinweg sind Herausforderungen, deren Auswirkungen rechtlich und finanziell nur schwer abzuschätzen sind. Mit einem solchen Projekt sind also viele Risiken verbunden.

PP-DEPONIE Deponieprojekte kooperativ angehen

Kooperationen mit öffentlich-rechtlichen oder privatwirtschaftlichen Partnern schaffen mehr wirtschaftliche und rechtliche Sicherheit als der Eigenbetrieb. Alle Modelle haben Vor- und Nachteile, die im Rahmen der Deponieplanung individuell abgewogen werden müssen.

Deponie auf Deponie

Viele Altdeponien liegen in der Verantwortung von öffentlich-rechtlichen Trägern. Deponieerweiterungen dieser Standorte sind oft interessante Alternativen zur Suche und Genehmigung neuer Deponiestandorte. Es kann somit für Kommunen sinnvoll sein, Standorte von Altdeponien zu nutzen, um neue Deponiekapazitäten zu schaffen und damit einen möglichen Deponienotstand zu vermeiden. Es gibt in Deutschland eine erhebliche Anzahl von Deponien der Deponieklassen I und II, die nicht vollständig verfüllt wurden und sich in der Stilllegungs- oder Nachsorgephase befinden. Generell können alte Deponien um neue Deponieabschnitte erweitert werden, ohne dass die Stilllegung des Altkörpers dadurch beeinträchtigt wird.

Existierende Deponiestandorte nutzen: Neudeponie auf Altdeponie